Leben retten per Smartphone: Diese Apps helfen in Notsituationen
Aktion "Lasst uns Leben retten": Ein Smartphone haben die meisten von uns immer und überall dabei. Wir sagen euch, mit welchen Apps ihr Leben retten könnt.
Der Rettungswagen braucht nach Angaben des Deutschen Reanimationsregisters 2023 im Durchschnitt 6:48 Minuten bis zum Eintreffen am Einsatzort. Dabei zählt jede Minute - wichtige Zeit, um bereits mit Wiederbelebungsmaßnahmen anzufangen, falls nötig. Und da kommen wir als Ersthelfer ins Spiel.
Ob im Wald, in der Einkaufsstraße oder zu Hause: Wenn jemand zusammenbricht, das Bewusstsein verliert oder einen Herzstillstand erleidet, ist das Wichtigste, dass ihr möglichst schnell helft! Dabei können euch verschiedene Apps unterstützen.
Ziel: Eine App für ganz Deutschland
Im Moment gibt es in Deutschland noch mehrere Apps, die alle ähnlich funktionieren, allerdings jeweils nur in bestimmten Regionen verfügbar sind. Da die Apps meistens in Kooperation mit Rettungsleitstellen funktionieren, diese aber je nach Landkreis unterschiedlich organisiert sind, werden solche Systeme noch nicht überall in die Rettungskette eingebunden.
Den Entwicklern der Initiative "Meine Stadt rettet" zufolge sollte das Ziel sein, eine deutschlandweit verfügbare App zu entwickeln. Auch die Björn-Steiger-Stiftung setzt sich für eine Verbesserung der Notfallhilfe und des Rettungswesens in Deutschland ein. Sie gibt einen guten Überblick, welche Ersthelfer-Apps es gibt.
Eine Karte mit allen First-Responder-Apps haben auch die Kolleginnen und Kollegen vom SWR zusammengestellt:
Im Norden sind die Apps "Mobile Retter", "Saving Life" und "Corhelper" verfügbar. Sie richten sich an zertifizierte Ersthelfer. Hier ein Überblick, wie sie funktionieren:
App "Mobile Retter"
Vorreiter für alle Retter-Apps war die "Mobile Retter"-App. Sie wurde bereits 2013 in Nordrhein-Westfalen entwickelt und funktioniert nach folgendem Prinzip: Wird per Notruf eine bewusstlose Person gemeldet, alarmiert die Rettungsleitstelle potenzielle Ersthelfer in der Umgebung, die dann zum Einsatzort eilen und dort Erste Hilfe leisten können, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Die Ersthelfer müssen vorab ihren Erste-Hilfe-Qualifikationen nachweisen und können sich dann registrieren, um in Zukunft per App zu einem Einsatz gerufen werden zu können.
Die "Mobile Retter"-App gibt es in vielen niedersächsischen Landkreisen. Die konkreten Verfügbarkeiten seht ihr oben auf der Karte.
App "Saving Life"
Die Universitätsklinik Schleswig-Holstein hat in Lübeck die App "Saving Life" entwickelt. Sie funktioniert ähnlich wie die "Mobile Retter"-App. Dort können sich zertifizierte Ersthelfer in Schleswig-Holstein registrieren - also Menschen mit einem absolvierten Erste-Hilfe-Kurs, die im Notfall schneller vor Ort sein können als die Rettungskräfte mit dem Rettungswagen.
Die "Saving Life"-App gibt es in ganz Schleswig-Holstein.
App "Corhelper"
Auch die "Corheper"-App funktioniert ähnlich wie die "Mobile Retter"- und die "Saving Life"-App. Hier informiert die Rettungsleitstelle jedoch immer zwei registrierte Ersthelfer in der Umgebung gleichzeitig: Der eine eilt sofort zum Einsatzort und beginnt mit der Reanimation - gegebenenfalls unterstützt von einem Telenotarzt. Der andere Ersthelfer wird zum nächstgelgenen AED, also einem Defibrillator geschickt und bringt diesen dann mit zum Notfallort.
Die "Corhelper"-App gibt es in einigen Teilen Niedersachsens und in einigen Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern - die genauen Verfügbarkeiten seht ihr in der Karte oben. AEDs und Krankenäuser in der Nähe werden aber deutschlandweit angezeigt.